Colon-Hydro-Therapie

Bei der Colon-Hydro-Therapie wird der Darm mit einem speziellen Darmspülgerät, das durch einen Therapeuten bedient wird, gereinigt. Es handelt sich dabei um eine therapeutische Darmspülung.

Somit gehört das Verfahren zu den therapeutischen Methoden der Darmreinigung. Mithilfe der Therapiemethode soll der Dickdarm von Kotresten und Blockaden befreit werden. Dies kann sich positiv auf die Darmgesundheit auswirken.      

Was ist eine Colon-Hydro-Therapie?

Es handelt sich bei dieser Therapieform um eine Weiterentwicklung des klassischen Einlaufs. Schon seit dem Mittelalter werden Einläufe zur Behandlung verschiedener Erkrankungen eingesetzt. Sie gehören zu den ausleitenden Verfahren, die den Körper bei dem Abtransport und der Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten und Schlacken unterstützen sollen. Bei der Colon-Hydro-Therapie wird dem Patienten ein Spülrohr in die Analöffnung eingeführt. Je nach Gerät kann der Patient während der Behandlung bequem in der Seiten- oder Rückenlage entspannen. Durch das Kunststoffröhrchen leitet der Therapeut nun wohltemperiertes Wasser in den Darm. Dadurch kann sich die Darmmuskulatur zunehmend entspannen und lockern. Eventuell vorliegende Kotreste und- Verhärtungen lösen sich. Dieser Vorgang wird durch eine sanfte Bauchdeckenmassage durch den Colon-Hydro-Therapeuten unterstützt. Problemzonen lassen sich so leicht ertasten. Im Unterschied zum gewöhnlichen Einlauf wird bei der Colon-Hydro-Therapie das Wasser mitsamt des gelösten Darminhaltes über einen Schlauch auch wieder abgeleitet. Somit ist der Vorgang völlig geruchsfrei und sauber. Einlaufende und austreibende Phasen wechseln sich ab. Insgesamt dauert die Darmreinigung rund eine Stunde. Von den meisten Patienten wird die Behandlung als angenehm empfunden. Viele fühlen sich direkt nach der Colon-Hydro-Therapie leistungsfähig und erfrischt. Eine ganze Colon-Hydro-Therapie umfasst in der Regel eine Serie von bis zu 15 Darmspülungen.                   

Die Gesundheit wohnt im Darm

Unser Darm ist viel mehr als ein „Rohr“, durch das die Nahrung fließt und das der Ausscheidung dient.

Im Darm leben verschiedenste Mikroorganismen, die in ihrer Gesamtheit als Darmflora bezeichnet werden.

Dazu gehören Bakterien wie E. coli, Enterokokken oder Laktobazillen.

Eine gesunde Darmflora übernimmt im Körper verschiedene wichtige Aufgaben:            

  • Sie fungiert als Platzhalter und verhindert so, dass sich schädliche Keime im Darm ausbreiten können.
  • Sie spielt eine entscheidende Rolle für das Immunsystem.
  • Die Flora bildet Vitamin K, das für die Blutgerinnung wichtig ist.
  • Die Bakterien versorgen die Zellen der Darmschleimhaut mit Energie.
  • Sie unterstützen die Aufspaltung von Nahrungsmitteln.
  • Die Bakterien der Flora bauen Schadstoffe ab.

Das komplexe Ökosystem der Darmflora ist eigentlich recht stabil. Es gibt jedoch Faktoren, die dieses Zusammenspiel der einzelnen Bakterien stören können. Insbesondere Behandlungen mit Antibiotika zerstören die gesunde Darmflora. Antibiotika, die bei verschiedenen bakteriellen Infekten verabreicht werden, unterscheiden nämlich nicht zwischen nützlichen und schädlichen Bakterien. Bei einigen Bakterienarten ist auch ein halbes Jahr nach einer Antibiotikabehandlung der Ausgangszustand nicht erreicht. Auch Ernährung und Lebensstil haben einen Einfluss auf die Darmgesundheit. Viele der nützlichen Mikroorganismen benötigen Ballaststoffe. Eine Fehlernährung mit einem Mangel an komplexen Kohlenhydraten kann die Flora schädigen.

Infolge einer gestörten Darmflora können sich verschiedene Beschwerden entwickeln:            

  • Blähungen
  • Durchfall
  • vermehrte Infektanfälligkeit durch eine Abwehrschwäche
  • Verstopfung
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Allergien wie Heuschnupfen

Auch die Entstehung schwerer Darm-Erkrankungen wie Morbus Crohn oder das Reizdarmsyndrom können durch ein Ungleichgewicht in der Darmflora begünstigt werden.  

Ist eine Darmreinigung wirklich nötig?

Um eine gestörte Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen, kann eine Darmsanierung erforderlich sein. Diese besteht normalerweise aus einer Reinigung des Darms, einer Milieu-Verbesserung und einem Wiederaufbau der Flora.

Die Darmflora lässt sich mithilfe von Pro- und Präbiotika beeinflussen. Während Präbiotika wie beispielsweise Inulin der Anfütterung der nützlichen Bakterien dienen, enthalten Probiotika lebende Mikroorganismen. Damit die Darmschleimhaut den Bakterien aber einen angenehmen Lebensraum bieten kann, ist es sinnvoll, sie zunächst von Schlacken und Kotresten zu befreien. Insbesondere eine Ernährung mit viel tierischem Eiweiß kann zu Verklebungen an den Darmwänden führen, an die sich Parasiten oder pathogene Keime anlagern können. Zu einer Darmsanierung gehört also eine Darmreinigung. Reine Probiotika-Gaben bringen häufig nur einen kurzen Erfolg. Auch eine reine Nahrungsumstellung wirkt effektiver, wenn der Darm vorher gereinigt wurde.

Mögliche Anwendungsgebiete für eine Darmreinigung mithilfe der Colon-Hydro-Therapie im Rahmen der Darmsanierung sind unter anderem:

  • Verdauungsstörungen jeder Art
  • wiederkehrende Infekte
  • Müdigkeit
  • Erschöpfung
  • Kopfschmerzen
  • Übergewicht